Die Gewässer um Peenemünde bieten sehr vielversprechende und vielfältige Angelplätze. Die Fallstudie nutzt das touristische Potenzial von Peenemünde und unterstützt die nachhaltige Entwicklung des Küstenangeltourismus in einer wirtschaftlich weniger entwickelten Region in Deutschland.

Untersuchungsstandort:
Peenemünde ist eine Gemeinde auf der Insel Usedom in Mecklenburg-Vorpommern im Nordosten von Deutschland. Die Halbinsel Peenemünde liegt im Osten des Greifswalder Boddens.
Die maximale Tiefe der Bucht um Peenemünde beträgt 8 bis 10 Meter. Die ufernahen Gebiete reichen von 0,5 bis 5 Meter Tiefe und bieten großartige Watgründe. Diese flachen Gebiete liegen oft trocken, abhängig von den Windverhältnissen. Der durchschnittliche Salzgehalt des Greifswalder Boddens liegt bei etwa 6 bis 7 PSU. Aufgrund dieser osmotischen Bedingungen werden Fische in jungen Jahren schon recht groß, und große Hechte und Barsche können gefangen werden.
Der Peenestrom mündet in den Greifswalder Bodden. So wird der Wasserhaushalt durch den Wasseraustausch mit der Ostsee und den Zufluss von Süßwasserflüssen, die in den Peenestrom münden, bestimmt. Im Peenestrom nimmt der Salzgehalt weiter südlich ab und das Wasser ist relativ trüb. Aufgrund der hohen Trübung ist der Peenestrom auch an sonnigen Tagen ein ausgezeichneter Ort, um auf Zander zu angeln. Im Frühjahr ist das Angeln auf Hecht und Hornhecht großartig, und wenn Sie mit einem Boot auf die Ostsee fahren, können Sie große Dorsche fangen. Die geografischen Gegebenheiten des Untersuchungsgebietes bieten kleine Buchten und eingebettete Sandbänke sowie Brack- und Süßwasser, was für eine große Fischvielfalt ideal ist. Darüber hinaus bietet die vielfältige Küstenlinie Freiflächen sowie schattige Bereiche in Waldnähe.

Zielfischarten: Hering, Hornhecht, Zander und Barsch.
Hauptangelsaison: Hauptangelsaison für die Zielfischarten ist von März bis Oktober.
Angelmethoden: Verschiedene Angelmethoden werden beim Waten oder vom Kutter aus angewandt. Die spezifische Angeltechnik hängt von der Zielfischart ab.
Zielgruppe (Kunden): Die Zielgruppe sind Einzelangler sowie Angelgruppen und Vereine. Die Region bietet eine Reihe von Aktivitäten für Familien, körperlich- oder geistig beeinträchtigte Angler, Kinder- und Jugendgruppen, weibliche Anglergruppen, aber auch für Besucher, die naturnahe Freizeitaktivitäten suchen.
Vorhandene Infrastruktur: Anglercamp mit Hotel, Restaurant, Campingplatz, Booten, 2 Guides

Entwicklung des Angeltourismus: Die Entwicklung des Küstenangeltourismus in Peenemünde ist recht neu. Die Halbinsel Peenemünde wurde von zwei Privatpersonen gekauft, die das wirtschaftliche Potenzial der Region erkannten. Seitdem wurden eine Reihe von neuen touristischen Einrichtungen (z. B. Hotel, Restaurant) gebaut und neue Angelaktivitäten entwickelt. Die jüngste Entwicklung ist auf neue Vorschriften für Angelkutter und die gekürzte Fangquote für Dorsche zurückzuführen, die neue – teilweise existenzbedrohende – Herausforderungen mit sich bringt.
Nachhaltigkeitsaspekte:
- Es gelten Vorschriften hinsichtlich Fangzeiten und Mindestgrößen; für einige Fischarten wie Zander und Hecht zusätzlich eine Tagesfangbegrenzung. Darüber hinaus ist es verboten lebende Köderfische zu verwenden, gefangene Fische in einem Netz zu hältern, ohne sinnvolle Verwertungsabsicht des Fangs zu angeln, in den Buchten und Lagunen Schleppangeln zu betreiben und Geräte zu verwenden, mit denen der Fisch verletzt werden kann.
- Die Entwicklung von Peenemünde als Angeltourismus-Standort bietet neue Beschäftigungsmöglichkeiten und wirtschaftliche Perspektiven für kleine, lokale Unternehmen in einer weniger stark entwickelten Region.
- Die Angelanlage wurde in das umliegende Schutzgebiet integriert und basiert auf gemeinsamen Interessen der regionalen Planung der lokalen Gemeinschaft, der Tourismusindustrie, einer Reihe von Fischereiverbänden und regionalen Behörden.
Bekannte Probleme:
- Für Kutter geltende Gesetze und Regelungen wirken sich einschränkend auf die Branche aus.
- Hohe Anforderungen für den Erwerb von Zertifikaten für Kapitäne – ältere Zertifikate sind nicht mehr gültig.
- Kosten für Versicherungen und Mitarbeiter steigen.
- Notwendigkeit für Networking im Angelbereich, insbesondere grenzüberschreitend.
Marketing slogan: „Angeln – Erholen – Natur erleben“
Website: www.halbinsel-peenemuende.de, www.molabeach.com
Kontakt: Nardine Stybel, stybel@eucc-d.de, EUCC – The Coastal Union Germany